Black Friday und Weihnachtsgeschäft bringen Rekordumsätze – darauf sollten Online-Händler vorbereitet sein
Ich erinnere mich noch genau an dieses gespenstische Bild im April 2020: alle Straßen wie leergefegt. Die großen Einkaufsmeilen: verwaist. Die Corona-Pandemie hat die Menschen aus den Geschäften vor die Bildschirme getrieben. Viele haben in dieser Zeit das Online-Shopping für sich entdeckt. Eine Umfrage der Postbank ergab, dass 35 Prozent der Deutschen dieses Jahr mehr online shoppen als bisher. Ich glaube, dass die Angst vor dem Coronavirus, gepaart mit der beschleunigten Digitalisierung, diesen Aufwärtstrend weiter vorantreibt. Der Online-Handel wird ihn jedenfalls immer deutlicher spüren: Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) schätzt den Umsatz im deutschen Online-Handel 2019 auf 72,6 Milliarden Euro – und prognostiziert für 2020 nochmal einen Sprung auf 80 Milliarden Euro. Wenn ich heute auf die Transaktionsvolumina unserer Kunden schaue, ist diese Prognose durchaus realistisch gerechnet.
Shopping-High
Diesen Anstieg bedingen vor allem beliebte Rabattaktionen wie der Black Friday und der Cyber Monday. Und nicht nur das. So mancher Online-Versandhändler läutet die Rabatt-Schlacht dieses Jahr schon im Oktober ein, während das Shopping-High dank Gutschein-Geschäft und Retouren bis nach den Weihnachtsfeiertagen anhält. Schon bald könnte die Hochphase im digitalen Geschäft ein Viertel des Jahres ausmachen. Ein wichtiges Signal an Händler, sich auf längere Extremphasen von Bestellprüfung über das Retouren-Management bis auf die Bearbeitung offener Forderungen einzustellen.
Black Friday Business zieht weiter an
Wir von Arvato Financial Solutions erstellen mit unseren Partnern jährliche Prognosen für die intensiven Phasen im Online-Geschäft und bereiten uns und unsere Kunden entsprechend darauf vor. Der beliebte Black Friday und die „heißen“ Wochen davor und danach sind aufgrund ihrer hohen Umsätze Paradebeispiele für die Peak Season im eCommerce. Vergangenes Jahr verzeichneten wir 60 Prozent mehr Transaktionen gegenüber 2018 – und das nur am eigentlichen Black Friday. Schon am Tag vorher registrierten wir pro Minute rund 2.000 Bestellungen. Und am Tag nach dem Black Friday hatten wir ganze 200 Prozent mehr Manual Order Reviews, also risikoreiche Bestellungen, die wir für unsere Kunden im Case Management händisch prüfen. Für 2020 erwarten wir, dass sich der starke Wachstumstrend fortsetzen wird. Und das nicht zu knapp.
Mehraufwand
Online-Händler haben daher allen Grund zur Freude. Doch mit der immensen Umsatzsteigerung gehen auch wesentlich mehr Betrugsversuche, Zahlungsausfälle und Retouren einher. Den Mehraufwand für diese Prozesse werden die Händler dieses Jahr ebenfalls viel stärker und länger zu spüren bekommen. Die Peak Season wird sich demnach mindestens bis in das erste Quartal 2021 ziehen.
Entscheidend wird sein, in den Hochphasen alle eingehenden Aufträge fehlerfrei und schnell zu bearbeiten. Idealerweise gelingt das mit einer agnostischen Business-Automation-Plattform, die Zugang zu allen Finanzdienstleistungen entlang der Order-to-Cash-Wertschöpfungskette bietet.